RICHIER, O.,
Centuriones ad Rhenum. Les centurions legionnaires des armées romaines du Rhin. Préface de Y. Le Bohec.
De Boccard, Paris, 2004. 773p. Sewn. Cardboard. Tail spine a little bit damaged. Upper part of title page cut of. Signed by the author. Series: Gallia Romana VI. ‘Der ‘centurio’ war als erfahrener Subalternoffizier’ das eigentliche Rückgrat der römischen Armee: Seine aufgaben lagen im Bereich der Ausbildung und Disziplinierung, des taktischen Kommandos der Zentren, Manipel und Legionskohorten, aber auch im administrativen Bereich, im Rahmen der Legion oder der Provinz, etwa bei regionalen Ordnung- und Sicherheitsaufgaben inkl. der Verfolgung von Delikten (centurio regionarius) oder bei Baumaßnahmen oder aber als zeitweiliger Kommandant von Vexillationen und Hilfstruppen (….). Indem sich Olivier Richier (O.R. nun dieser überaus bedeutenden, interessanten und wohl auch bei dem weiteren Publikum bekanntesten Ranggruppe der römischen Armee zuwendet, darf er einiges an Interesse erwarten, zumal das hier zu besprechende Buch (…) bereits im Vorspann durch den großen Y. Le Bohec recht überschwänglich gepriesen wird. Der Klappentext verspricht einen Beitrag zur Militärgeschichte und Sozialgeschichte, einen Blick auf die einzelnen Menschen über die Rangzugehörigkeit hinaus. Nicht nur die Rolle in der militärischen Organisation, die Funktionen und Kompetenzen des Ranges sollen betrachtet werden, sondern auch Gemeinsamkeiten (soziale Verhaltensweise, Mentalität / Berufsethos) und Unterschiede ‘individueller Natur’ (Einzel Karrieren, soziale Ursprünge / Bedingungen der Dienstzeit, Bindungen / Ehen). Grundlage der Untersuchung, die sich auf die Rheinarmeen beschränkt, ist ein prosopographisches Album von insgesamt 410 Personen, die an einem Punkt ihrer Karriere den entsprechend Rang bei einer der Rheinlegionen ausgeübt hatten. Die Quellen (…) sind in aller Regel eigraphischer Natur (vor allem Grab-, Ehren- und Weihinschriften sowie Bauinschriften) und stammen aus den ersten drei Jh. n. Chr. (…) Klar erkennbar ist beim Autor großes wissenschaftliches Potential vorhanden. Doch insgesamt bleibt ein etwas gemischtes Gefühl. Einerseits zeigt die Dissertation von O.R. gute und innovative Vorsätze, Ansätze und Ideen, die mit Fleiß angegangen werden, sicher sind auch interessante und anregende Ergebnisse erreicht worden. Anderseits entsteht - auch infolge bisweilen mangelhafter Literaturarbeit - punktuell der Eindruck von Oberflächlichkeiten und nicht systematisch zu Ende Gedachten; dazu kommt am Schluß vielleicht eine zu hastige und schnelle Publikation der letztlich verdienstvollen Arbeit, die noch ein wenig der Korrektur und Überarbeitung bedürft hätte.’’ (OLIVIER STOLL in Gnomon, 2007, pp.427-432). From the library of Prof. Carl Deroux.
€ 70.00
(Antiquarian)