HEER, Joyce,
La personnalité de Pausanias.
Les Belles Lettres, Paris, 1979. 322p. Original blue gilt titled cloth. Pages slightly yellowed, due to paper quality. With signature from Prof. Carl Deroux on title page. ‘Es ist (…) ein gutes und lesenswertes, nicht zuletzt ein liebenswertes Buch. Anders als mancher berühmter Gelehrte der Vergangenheit hat Joyce Heer ihre Aufgabe nicht darin gesehen, über Pausanias zu Gericht zu sitzen, sondern sie hat sich in ihn versenkt, hat auf sich wirken lassen, was er zu sagen hat, hat seine Aussagen geordnet und analysiert. Ich Buch verrät durchweg ein feines Einfühlungsvermögen und gesundes, reifes Urteil. Von den beiden Teilen, aus denen das Buch besteht, ist der erste, kürzere Teil betitelt ‘Pausanias, l’homie dune civilisation finissante’ (7-126). Er beschreibt Verfasser und Werk unter verschiedenen Gesichtspunkten, in der Nachfolge der allgemeinen Charakteristiken des Pausanias (…). Sehr lesenswert sind auch die auf Person des Autors, ‘un komme de mesure’ (52) gerichteten Ausführungen (47-64), u.a. zu Melancholie und Humor, über P.’ Verhältnis zu den Frauen, zu P. dem Moralisten und zur Rolle der göttlichen Gerechtigkeit in seinem Werk. (…) Der zweite Teil umfaßt etwa zwei Drittel des ganzen Buches und ist dem Verhältnis des P. zur griechischen Religion gewidmet (127-314), der griechischen Religion deshalb, weil die orientalischen Götter für P. keine oder (wie Isis und Serapis) keine große Rolle spielen. (…) Das hauptsächliche Urteil ‘cet homme était habité par un sens religieux des plus sincères’ (127, vgl. 189f) weicht von Wilamowitz’ Einschätzung ab, scheint mir aber richtig. (…) Manches ist, vor allem im zweiten Tiel, etwas zu breit geraten (…). Im allgemeinen aber wird man mit Gewinn lesen, was die Verf. zu sagen hat. (…) Leider aber muß auch gesagt werden, daß F. Robert, der diesem Buch seiner Schülerin ein schönes Vorwort und ein ausdrucksvolles photographisches Porträt beigegeben hat, es sich mit der Redaktion des von ihr hinterlassenen Manuskripts allzu leicht gemacht hat. Das Buch wimmelt von Druckfehlern und sehr groben Flüchtigkeiten. (…) Ein schönes Buch, das man immer wieder mit Gewinn konsultieren wird, dem man nur gewissenhaftere Schalter für die technische Herstellung gewünscht hätte.’ (CHRISTIAN HABICHT in Gnomon, 1984, pp.177-79).
€ 39.50
(Antiquarian)