SCHULZE, H.,
Staat und Nation in der europäischen Geschichte.
Beck, München, 1994. 376p. Original blue cloth with dust wrps. Spine gilt titled. Dust wrps with light stain. Zuerst einmal: Das ist ein sehr gescheites, sorgfältig abwägendes, im intellektuellen Niveau anspruchsvolles und zu alledem noch außerordentlich flüssig geschriebenes Buch, mit dem es dem Berliner Historiker Hagen Schulze gelungen ist, rund tausend Jahre europäischer Geschichte unter zwei wichtigen Sachgesichtspunkten zu bändigen: zum einen die Staatengenese und Staatenentwicklung im Rahmen des europäischen Staatensystems, das welthistorisch ein Unikat gewesen ist; zum anderen die Nationenbildung und die Entwicklung eines Staatstypus sui generis, des Nationalstaats. Beide Themen werden bis in die unmittelbare Gegenwart hinein verfolgt. Schulze setzt um 1000 n. Chr ein und hält bis zur Erörterung der EUProbleme eine eher die gemeineuropäischen Phänomene betonende, weniger eine streng komparative Analyse durch, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede gleichgewichtig diskutiert und erklärt hätte. (...) Hagen Schulze gelingt es, narrative Geschichtsschreibung mit komprimierter Gedankenführung und klarer Prosa zu verbinden. Das ist bei diesem Gewaltmarsch durch ein Jahrtausend eine respektheischende Leistung. (...) Staat und Nation in der europäischen Geschichte' - das ist das hochkarätige Buch eines reflektierten, problemorientierten, aufgeklärten Konservativen, das wegen seiner eindrucksvollen Syntheseleistung und wegen seiner Anregung für die gegenwärtige Nationalismusforschung vielleicht sogar ein bedeutendes Werk genannt werden wird.' (HANS-ULRICH WEHLER in Der Zeit, 07.10.1994).
€ 12.50
(Antiquarian)