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GUÉPIN, J.-P., The Tragic Paradox. Myth and Ritual in Greek Tragedy. Hakkert, Amsterdam, 1968. XV,358p. Original red gilt titled cloth. ‘Es ist ein in diesem Buch mehrfach wiederholter Irrtum, dort, wo es sich um ein Metapher handelt, genetische Zusammenhänge zu behaupten. Gleich im 1. Kapitel ‘The hero a victim’ will G. für ‘sphazein’, das in der Tragödie häufig für die Tötung eines Menschen gebraucht wird, auf einen rituellen Terminus ‘for slitting the victim’s throat’ zurückgreifen und die Absicht der Dichter erkennen, uns den tragischen Helden als ‘ritual human victim’ verstehen zu lassen. Es ist dies übrigens das erste, wenn auch keineswegs das letzte Beispiel dafür, daß G. bei den Tragieren das lebendige Bewußtsein der von ihm angenommenen Zusammenhänge zwischen Opferritus und Drama voraussetzt. (…) Die enge Bindung der Tragödie an den dionysischen Kult wird gewiß in nicht wenigen Fakten sichtbar. G. geht jedoch weit über das sicher Gegebene hinaus. (…) Immer wieder reißt den über ein reiches Material verfügenden Verf. Seine Phantasie zu Kombinationen fort, in denen die Möglichkeit von Assoziationen mit faktischen Zusammenhängen verwechselt wird. (…) Nirgendwo findet sich ein in seinen Stationen deutlich erkennbarer Weg bon den bei G. behandelten Einzelheiten in Ritus und Kult zu den erhaltenen Tragödien, keiner ihrer Züge kann uns auf diese Weise verständlich gemacht werden, so daß wir hinter der dichterischen Gestaltung nun ganz bestimmte Begehungen als deren eigentlichen Kern zu sehen bekämen. Gerade dort, wo G. Versuche in dieser Richtung übernimmt (…), bleiben sie unbefriedigend und zeigen die Problematik eines Unternehmens, dem seine methodische Berechtigung gewiß nicht abzusprechen ist. Das aber ein Höchstmaß an kritischer Vorsicht erfordert, will man Wißbares gegen jenen dunklen Bereich abgrenzen, in dem Vermutung sich alles erlauben kann.’ (ALBIN LESKY in Gnomon, 1972, pp.199-201). € 40.00 (Antiquarian)