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VOLKMANN-SCHLUCK, K.-H., Die Philosophie der Vorsokratiker. Der Anfang der abendländischen Metaphysik. Herausgegeben von P. Kremer. Königshausen & Neumann, Würzburg, 1992. 157p. Paperback. Upper corner front cover slightly creased. (Rare). ‘In enger Anlehnung an Heidegger versucht Volkmann-Schluck ‘einen Durchblick auf den Anfang der abendländischen Philosophie zu geben’ (S.7). Im ganzen präsentiert Volkmann-Schluck eine sachgeleitete Interpretation vor allem derjenigen Vorsokratiker, die schon für Heideggerim Zentrum der Suche nach dem vormetaphysischen Denken standen: Anaximander, Parmenides und Heraklit. (…) Insoweit Volkmann-Schluck nicht über die (duch Heidegger - ND) gelegte Bahn hinausdenkt, gelingt ihm eine klare und konzentrierte Darlegung, die zu lesen sich (…) durchaus lohnt. (…) Nach einer eingeführenden Besinnung auf die Problematik geht Volkmann-Schluck die Grundbestimmungen der aristotelischen Metaphysik durch. Kundig und besonnen wird der Sinn der vier Ursachen erläutert und daraufhin ihre Anwendung durch Aristotels auf das vorsokratische Denken durchsichtig gemacht. Nben Platon wird vor allem Demokrit berührt, da sich bei ihm ‘ zum ersten Mal eine Kluft auftut zwischen dem natürlichen Weltanblick und der wissenschaftlichen Welterkenntnis’ (S.43). Vor diesem Ausblick her könnte man Volkmann-Schlucks Versuch so charakterisieren, daß er diesen natürlichen Weltanblick wieder zu seinem Recht kommen lassen möchte. Im zweiten, dem Hauptteil des Buches, kommt Volkmann-Schluck ann zu den Vorsokratikern, zunächst zu Anaximander (…). Auch Parmenides wird mit den bekannten Heideggerschen Begriffen erschlossen (…). Im Heraklit-teil entfaltet sich Volkmann-Schlucks einfühlsame Art am überzeugendsten. Der Logos ist für ihn ‘das wonach und wodurch das Seiende gefügt ist, aber so, daß die Phänomene ihrerseits allererst in ihrem Wesen durchsichtig werden und der Mensch ein durchsichtiges, d.h. ein freies Verhältnis sum Seienden im Ganzen und zu sich selbst gewinnt’ (S.137 f.). (…) Schließlich gelangt Volkmann-Schluck mit den Fragmenten, die das Verhältnis von Mensch zu Gott beleuchten, zu einem tieferen Verständnis von heraklit. So stellt er die Bestimmung des ‘Wesens des Menschen als Gegenbild zum Göttlichen’ (S.113) in den Mittelpunkt des heraklitischen Denkens (…). Mit Berufung auf Heideggers Todesanalyse wird daraufhin der mensch aus seiner Sterblichkeit heraus verstanden, derart dass er ein ‘offenständiges Verhältnis zum Tode’ hat (S.115). (…) Auch die Schlußfolgerung überzeugt: ‘Der Mensch ist um seiner Sterblichkeit willen der von den Göttern gebrauchte Mitspieler im Weltspiel’ (S.122). (…) Im Ganzen ist die Darstellung konzentriert und von einem klaren Gedanken getragen. (…) Dem mit Heidegger vertrauten ist das Büchlein (…) als eine vereinfachte, dafür gut lesbare Einführung in die Vorsokratiker-Auslegung zu empfehlen. Doch auch wer nicht auf Heidegger verschworen ist, wird, wenn er denn bereit ist, sich versuchshalber auf den Denkstil einzulassen, erstaunt bemerken, wie klar und geschlossen in den besseren Partien die Vorsokratiker auf diese Weise nähergebracht werden können.’ (ROMAN DILCHER in Philosophische Rundschau, 1995, pp.153-156). € 75.00 (Antiquarian) ISBN: 9783884797068