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QUINTUS von SMYRNA, (QUINTUS SMYRNAEUS), Der Untergang Trojas. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von U. Gärtner. Griechisch und deutsch. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2010. 2 vols. XVIII,315;294p. Original blue cloth with dust wrps. With reading ribbon. Series: Edition Antike. Nice copy. ‘Schon die Lektüre (…) wenigen Verse macht deutlich, welcher Schule sich Gärtner verpflichtet fühlt: Es ist das Vorbild von Wolfgang Schadewaldts postum erschienener Ilias-Übersetzung von 1975, das hier Pate stand und das mit dem Begriff des sog. dokumentarischen Übersetzen in enger Verbindung steht. Im Wesentlichen lässt sich dieses Übersetzungsprinzip auf zwei Kernpunkte reduzieren: Zum einen zu vermerken ist der vollständige Verzicht auf eine Nachahmung der metrischen Hexameterform unter gleichzeitiger Beibehaltung des Verses als Baumuster mittels nach jedem Versende durchgeführten Zeilenumbrüchen - ein Grundsatz, der zu einer optischen wie auch klanglichen Evozieren des Verses im Sinnen eines freien Rhythmus (oder, wenn man so will, einer rhythmisierenden Prosa) führt, ohne daß deswegen die potentiellen Probleme, die sich bei einer echten Versübersetzung ergeben können, in Kauf genommen werden müssten. Zum anderen bedeutet dokumentarisches Übersetzen bekanntlich aber auch eine Extremform ausgangssprachenorientierten Übersetzens auf der Wort- und Syntaxebene, insofern als sich z.B. Satzbau und Wortreihenfolge der Zielsprache so weit wie nur irgend möglich an der Originalsprache orientieren und dabei manchmal hart an die Grenze des in der Zielsprache grammatisch noch Machbaren gehen, in die Graubereiche des eigentlich nich mehr Zulässigen vorstoßen - ohne freilich die Grammatik je grob zu verletzen. (…) Schadewaldts Übersetzungsmaximen sind (…) zwar deutlich spürbar, werden aber in der Tendenz eher moderat angewendet - eine Eindruck, der sich im Verlaufe der weiteren Lektüre immer wieder bestätigt und der Gärtners Streben nach (…) dokumentarischer Texttreue auf der einen und Prägnanz im deutschen Ausdruck auf der anderen Seite offenbart. Somit ergibt sich ein Gesamtleseeindruck, welchem einerseits ein leicht poetisierender, archaisierender und mitunter durchaus auch artifizieller Charakter anhaftet - was dem die homerische Kunstsprache nachahmenden Ausgangstext ja grundsätzlich durchaus gerecht wird - , welcher jedoch andererseits auch durch einen angenehmen und natürlichen Lesefluss besticht. (…) In der Summe kan somit das Urteil klar positiv auszufallen: Gärtners Verdeutlichung der ‘Posthomerica’ meistert den translatorischen Balanceakt im Großen und Ganzen ohne Probleme - der Leser nähert sich dem Text, ebenso wie sich auch der Text dem Leser nähert.’ (SILVIO BÄR in Göttinger Forum für Altertumswissenschaft, 2014, pp.1097-1100). € 120.00 (Antiquarian) ISBN: 9783534233137