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HIMMELMANN, N., Der Ausruhende Herakles. Schöningh, Paderborn (...), 2009. 216p. ills.(B&W photographs). Paperback. Series: Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste, Vorträge Geisteswissenschaften 420. ‘Zu den eindrucksvollsten Zeugnissen heroischer Existenz gehört die Gestalt des Herakles Farnese. Drei Meter und siebzehn mißt der marmorne Koloß, der 1545 unter Beteiligung Michelangelos geborgen wurde, und genau so - bärtig, die Locken mühsam gebändigt - zeigt ihn das Museum in Neapel noch heute. Allerdings steht der Heros gebeugt, und ohne sich im geringsten triumphal zu gebärden, stützt er sich schwer auf seine Keule. Dieser Herakles ruht, oder genauer: er ruht aus. Mit einer gelehrten und klug argumentierenden Studie bringt Nikolaus Himmelmann ein wenig Ordnung in die wilde Mythologie des Helden. Mit wachem Blick für Details erläutert er die Geneigtheit des neapolitanischen Herakles als religiöse Manifestation, die den Augenblick des Übergangs von der übermenschlichen Anstrengung zur menschlichen Glückserfüllung einfängt. Über Jahrhunderte hinweg war dieser von seinen Taten Erschöpfte ein Gegenstand der Verehrung (“Heroendienst’) - ein ‘Held’ aber war er nicht und ist er nie gewesen. Mit wortgeschichtlicher und ikonographiser Akribie entwickelt Himmelmann die These, daß zwischen Held und heros, wie er sagt: ‘ontologisch’ unterschieden werden Müsse. Der Held wie wir ihn kennen, hat demnach erst im Trecento und unter dem maßgeblichen Einfluß Petrarcas seinen Auftritt. Sein Prototyp ist Donatellos Heiliger Georg von 1416, dessen schon von Vasari beschriebene ‘terribilitá’ ihn unempfänglich macht für die Ideale der Frömmigkeit, der Minne und der höfischen Konvention. Himmelmann läßt die Frage offen, ob wir es mit einer Ablösungsgeschcihte zu tun haben oder ob zugestanden werden muß, daß auch spätere Zeiten den Unterschied zwischen Held un Heros gekannt haben - erinnert sei an Rousseaus ‘spoudaios’-Reminiszenz (…). Ungeachtet dessen scheint es Donatellos monumentaler Georg gewesen zu sein, der erstmals die Physiognomie des Helden enthüllte, wie sie dann in der Bildersaal der Neuzeit Einzug gehalten hat; ‘ein Gesicht voll Zorn und Verachtung’.’ (RK in Zeitschrift für Kulturphilosophie, 05.11.01). From the library of the late Professor Doktor Nikolaus Himmelmann. € 59.50 (New) ISBN: 9783506767868