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AUSBÜTTEL, F.M., Germanische Herrscher. Von Arminius bis Theoderich. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2007.175p. Bound. ‘Goethe weist der Biografie die Hauptaufgabe zu, ‘den Mensen in seinen Zeitverhältnissen darzustellen und zu zeigen, inwiefern ihm das Ganze widersteht, inwiefern es ihn begünstigt [und] wie er sich eine Welt- und Menschenansicht daraus gebildet…’ Es kommt also darauf an, die Wechselwirkungen zwischen dem Individuum und den überindividuellen Bedingungen darzustellen, und zwar sowohl von außen nach den vorliegenden Quellen, als auch von innen unter Einfühlung in die Psychologie der behandelten Person. Biografien germanischer Herrscher zu schreiben ist deshalb ein schwieriger Aufgabe, da sich die Quellenlage oftmals einseitig aus römischer Sicht ergibt und die historische wie auch psychologische Rezeption den ‘wahren’ Kern überlagert. Frank M. Ausbüttel hat sich der Aufgabe unterzogen Kurzbiografien von zwölf germanischen Fürsten zu verfassen, und sie gut gelöst. Dargestellt wir jeweils die Herrscherspersönlichkeit eines bedeutenderen Stammes der römischen Kaiserreichs und Völkerwanderungszeit, die für ihren Stamm im Kulminationspunkt seiner geschichtlichen Bedeutung steht. Chronologisch spannt sich dabei der Bogen vom 1. Jh.v.Chr (…) bis hin zu den Königen der germanischen Teilreiche auf römischen Boden des 5. und 6.Jhs.n.Chr. (…). Bei allen Herrscherfiguren fällt auf, dass ihre ‘Geschichte’ nicht ohne den Kontext der römischen Reichsidee vonstatten gegangen wäre. Alle operierten vor dem integrativen Strukturmoment des Imperium Romanum, das bei den Germanenfürsten der Frühzeit stärker bilaterale Züge aufweisen mag, bei denen der späteren Zeit aber ein Agieren im System der römischen Reichsverfassung beobachten lässt. Dokumentiert durch die Annahme römischer Ämter und Ehrenbezeichnungen. Dennoch führten die von den einzelnen Herrschern innerhalb des institutionellen römischen Regiments im Rahmen von Handlungsprozessen eingebrachten Änderungen allmählich zu einer Transformation des Reiches und seiner Struktur; Vorzeichen für die mittelalterlichen Welt. Durch die Kürze der einzelnen Kapitel gewinnt vor allem die Darstellung der Aktion Oberhand. (…) Nach der Lektüre ist [der Leser] allerdings zum Studium vertiefender Literatur zu den einzelnen Germanenstämmen und ihren Herrschern animiert. Er kann dies tun, indem er den Literaturangaben folgt (…). (E. SCHALLMEYER in Antike Welt, 2008, p.90). € 8.00 (Antiquarian)